Der Naturpark Parc Natural del Delta de l’Ebre ist das bedeutendste Feuchtgebiet von Katalonien und das zweitgrößte Spaniens. Das 320 Quadratkilometer große Gebiet aus Dünen, Salinen und fruchtbarem Ackerland für den Reisanbau, wo der Ebro ins Mittelmeer fließt, beherbergt einen großen Reichtum an Flora und Fauna mit über 600 Pflanzenarten und, vor allem, 350 verschiedenen Vogelarten, die von dem Wegenetz und den Aussichtspunkten aus gut zu beobachten sind. Das Kalkmassiv der Beseit-Pässe bildet den Naturpark dels Ports. Die bergige Landschaft ist das Habitat von Tierarten wie der Bergziege, dem Otter und dem Steinadler. Außerdem ist sie ein Gebiet von außerordentlichem botanischem Interesse mit über Tausend verschiedenen Pflanzenarten. Die großen Waldeichen-, Steineichen- und Eibenwälder und vor allem das Höhlenklettern in den hier vorhandenen Höhlen (La Rabosa, Les Ortigues, Benifallet) sind in den Gebirgszügen Sierra de Cardó und Sierra del Boix besonders interessant.
Die Rohrfelder, häufig überschwemmte Wiesen und Wälder am Flussufer vor dem Stausee von Flix, bilden die 200 Hektar des Naturschutzgebiets Sebes i Meandre de Flix, ein Habitat für Waldvögel, die von den Wasserläufen abhängig sind.
Die Gebirgszüge Sierra de Pàndols und Sierra de Cavalls sind von großem geologischem Interesse und waren Schauplatz der grausamen Schlacht am Ebro während des spanischen Bürgerkrieges. Heute kann man die Gebiete, wo die die historische Auseinandersetzung stattfand, besichtigen. Die Mittelmeerküste im Ebrogebiet ist voller ruhiger Naturstrände, Buchten und Klippen: für Familien eine echte Alternative zum Massentourismus. Auf der anderen Seite des Deltas sind zahlreiche Fischerorte zu finden, wie L’Ametlla de Mar, Sant Carles de la Ràpita, L’Ampolla oder Les Cases d’Alcanar. Vielen hochwertigen Stränden wurde die Auszeichnung der blauen Flagge verliehen.
Eine der zahlreichen Freiluftaktivitäten, denen man in Terres de l’Ebre nachgehen kann, ist das Wandern. Es gibt zahlreiche Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die am Fluss entlang, innerhalb der Naturparks, an der Küste und im Landesinneren verlaufen. In Terra Alta und Baix Ebre wurden zwei grüne Strecken eingerichtet, frühere Eisenbahnlinien, die zu Fahrradwegen ausgebaut worden sind.
Weitere Optionen für den Aktivtourismus sind das Klettern (in den Kalkfelsen gibt es ca. 750 verschiedene Routen) und die sportlichen Aktivitäten auf den Flüssen (z. B. Fahrten im Kajak auf dem Ebro oder auch Canyoning in Els Ports).
In dem Gebiet finden traditionellerweise verschiedene Volksfeste statt, wo historische Begebenheiten dargestellt werden: das Renaissance-Fest von Tortosa wurde als Fest von nationalem Fremdenverkehrsintersse eingestuft; mit der Móra Morisca von Móra d’Ebre wird das friedliche Zusammenleben der christlichen, islamischen und hebräischen Religion nachgestellt; und die Vorführung von Setge de Miravet zeigt das Ende der Verfolgung des Templerordens. Das Passionsfest Passió de Ulldecona oder die Traditionen im Zusammenhang mit dem Reisanbau oder den bous (Rindern) sind weiter Beispiele der zahlreichen Feste.
Die Küche der Terres de l’Ebre ist wesentlich von den Reisfeldern des Flussdeltas bestimmt. Sie liefern die Hauptzutat der traditionellen Gerichte: Arròs negre, Arròs a banda und Paella. Andere erstklassige Erzeugnisse sind Olivenöl (Herkunftsbezeichnungen Terra Alta, Siurana und Baix Ebre-Montsià) und Wein (Herkunftsbezeichnungen Terra Alta und Tarragona).